Donnerstag, 7. September 2017
Für Coaches, Trainer und Berater wird die Sichtbarkeit immer schwerer.
Das hat damit zu tun, dass immer mehr Mitbewerber auf der Markt drängen und es immer mehr Experten für sogenannte „Nischenthemen“ gibt. Konnte man vor zwei Jahren noch mit den Themen Konfliktmanagement, Stressbewältigung und Karriereberatung gutes Geld verdienen, drängen nun verstärkt Buchautoren auf den Markt. Und die bieten ihre maßgeschneiderten Seminare gleich mit an.
Konnte man vor einiger Zeit noch mit Mitschnitten einiger Vorträge auf YouTube eine gute Sichtbarkeit erreichen, bieten heute spezielle Agenturen ihre Dienste an, die ihren Kunden passgenaue YouTube-Kanäle erstellen und dazu noch regelmäßig Videos veröffentlichen. So ein Vortrag lässt sich nämlich in kleinen Häppchen viel besser präsentieren und ein paar Videointerviews sind an einem Nachmittag schnell abgedreht. Gut aufbereitet lässt sich dadurch viel Mehrwert erzeugen. Und spätestens seit dem schon legendär zu nennenden Statement von Gary Vaynerchuk document, don`t create reichen auch kurze Videos, die mit dem Smartphone gedreht wurden, völlig aus.
Und Twitter? He, mit Twitter können Sie ganz toll Ihre Dienstleitungen und Produkte vermarkten und verkaufen. Läuft praktisch von alleine und man kann das alles automatisieren … Vergessen Sie das ganz schnell! Twitter hat sich längst zu einem Informationsmedium entwickelt, das vor allem dazu dient, schnell an Branchenneuigkeiten zu kommen. Natürlich nur, wenn man auch den richtigen Leuten folgt. Also den Meinungsmachern. Mit Hashtags erfährt man sehr schnell, was gerade wichtig ist. Und das überall mit der App auf dem Smartphone.
Dann halt Google-Anzeigen. Anstatt mühsam Suchmaschinenoptimierung zu betreiben kann man Anzeigen schalten. Somit ist man garantiert auf Platz 1 und supergut zu finden. Kostet doch nur ein paar Cent! he, ich habe schon Kollegen erlebt, die dabei richtig viel Geld verbrannt haben mit nahezu Null Ergebnis. Natürlich waren die Anzeigen gut zu sehen und sie wurden auch angeklickt, aber die Conversion war schlecht. Im Klartext: Ganz wenige haben gekauft. Kapiert?
Daneben kommt es auch immer auf die Keywords an: Nur so mal ein Beispiel: Für das Keyword „Detektiv“ können schon mal 5 Euro alleine für den Klick fällig werden. Also alleine dafür, dass jemand die Anzeige anklickt. Oder das Wort „Coaching“: Sucht da jemand eine Definition oder eine Dienstleistung oder einen schnellen Kniff, um ein Problem zu lösen? Wer weiß?
Auch ein teures Keyword: Casino oder auch Glückspiel: Auch ganz schön teuer. Man kann natürlich auch Wortkombinationen buchen: Also zum Beispiel europalace casino. Dann wird das wieder günstiger.
Beim Coaching wäre das zum Beispiel „Coaching NLP“. Eine beliebte Kombination übrigens.
Dann gibt es da noch Facebook! Schnell mal eine Fanpage erstellt und einige Beiträge veröffentlicht. Oh nein, keiner liked das. Was tun? Na gu, nerve ich halt meine Facebbook-Freunde und lade sie ein, meine Fanpage zu liken. Können die doch mal machen, oder?
Nö, machen sie nicht und sie sind auch eher abgenervt davon und manche werden dich entfreunden. So ist das halt. Dann eben andere Taktik: Likes einkaufen und das möglichst billig. Dafür gibt es ja spezielle Angebote. Zack: Gekauft! Und ruckzuck sind das mal ein paar hundert Fans. Läuft doch. Leider geht die Interaktion rapide in den Keller und von den paar „wirklichen“ Fans bekommt schon lange keiner mehr was mit. Es ist so, als ob die Fanpage gar nicht existieren würde. Natürlich ist daran nur Facebook schuld! Wer sonst?
Das hier ist nun der neue Hype und quasi die Lösung: Finde lukrative Kunden! Locke sie mit einem Webinar und erkläre ihnen dort, wie du ihnen bei ihren Problemen helfen kannst. Natürlich nicht im 1-zu-1-Coaching oder gar vor Ort! Nein, als Gruppencoaching einmal die Woche und dann so ungefähr 1000 Euro im Monat. Macht bei 10 Teilnehmern 10000 Euro Umsatz. Nun gut, das Marketing verschlingt da schon einiges aber das kannst du dann noch hochfahren: 2 Gruppen zu je 10 Teilnehmern zu 1000 Euro. Hauptsache alles ist online!
Ich bin sehr gespannt, wohin sich der Coaching- und Trainingsmarkt entwickelt.