Montag, 24. Juni 2013
Manchmal stelle ich auf meinem Blog interessante Menschen vor, die mir während meiner Tätigkeit begegnen. Heute ist es der Texter Holger Schossig:
Texter ist kein anerkannter Beruf, es gibt dafür keine Berufsausbildung, das heißt: Texter kann jeder. Wirklich?
Manche glauben das und das merkt man dann auch an der Qualität, die abgeliefert wird. Ergo: Es kann eben doch nicht jeder. Doch wofür braucht man Texter überhaupt und wie wird man zu einem guten Texter?
Vorbildung ist gut aber kein Muss
Holger Schossig ist ausgebildeter TV-Redakteur. Das heißt: Er hat das Texten von der Pieke auf gelernt. Wenn auch mit „Bilduntermalung“ ist es dann doch nicht so weit von der Internettexterei entfernt. Als Redakteur muss man auch ein bisschen flexibel sein. Nach acht Jahren TV hatte er die Nase voll vom Journalismus und machte ein paar Jahre etwas ganz anderes, ehe er das Internet und die Möglichkeiten entdeckte, dort freiberuflich als Texter, Autor und Redakteur tätig zu werden. Der Einstieg gelang unkompliziert, schnell wurden die ersten Kunden herangeschafft und im Laufe der Zeit baute er sich nicht nur einen gewissen Kundenstamm auf, sondern machte sich auch einen Namen in der Branche. Und hier hat er durch seine Redakteursausbildung auf jeden Fall profitiert. Hätte er diese nicht gehabt, wäre es vermutlich etwas schwieriger geworden – aber auf keinen Fall unmöglich.
Das Hobby zum Beruf machen
Viele versuchen sich nebenbei ein paar Euro mit der Texterei zu verdienen. Das ist in Ordnung, kann aber auch nach hinten losgehen. Und zwar dann, wenn man sich selbst überschätzt. Da viele Kunden nicht unterscheiden können, was ein wirklich guter Text beinhaltet, werden Laientexte in vielen Fällen als gut angesehen, was aber oft nicht der Fall ist. Das soll nicht heißen, dass jeder, der das Texten nebenbei macht und keine entsprechende Ausbildung hat, automatisch schlechte Texte schreibt, dennoch gibt es viele schwarze Schafe. Hinzu kommt das Preisdumping, das in dieser Branche betrieben wird. Logisch, dass „Nebenbeischreiber“ ohne Vorbildung weniger verlangen, als Profis. Doch bei letzteren geht es um die Existenz, sie müssen davon leben. Deswegen müssen die Preise gut kalkuliert sein, wobei hier mehrere Faktoren hineingerechnet werden. Neben der Menge und der Länge der Texte sind das auch das Thema und die Ausbildung.
Da jeder geschrieben Text erst einmal subjektiv ist und den Leser anspricht, oder eben auch nicht, kann man von vorneherein nie sagen, ob er sein Ziel erreicht. Dennoch weiß ein Texter, der sein Handwerk gelernt hat, worauf es beim Schreiben ankommt, wie ein Text auszusehen hat und wie dieser ansprechend gestaltet wird. Für Texte vom Profi wird man deshalb immer etwas tiefer in die Tasche greifen müssen, dafür erhält man auch Qualität. Dennoch braucht und sollte auch ein Laie, der diesen Beruf ergreifen will, nicht davor zurückschrecken. Es gibt beispielsweise Möglichkeiten, per Fernstudium die wichtigsten Grundlagen zu erlernen. So vorbereitet ist man auf einem guten Weg und kann sicherlich schon bald zu den Profis aufschließen.