Last Minute Seminare

Donnerstag, 5. April 2012

Interview mit Gerhard Etzel über erfolgreiches Lernen, Teamtrainings und mörderische Seminare

Von Henri Apell

Gerhard Etzel ist ein außergewöhnlicher Trainer.

Anstatt zu dozieren und erklären, macht er „Spielchen“ mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Jedoch nicht irgendwelche Spielereien, sondern genau auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt.

Er kann da auf ein beachtliches Repertoire an Möglichkeiten und auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken. Auch schreibt er Bücher, zuletzt das sehr erfolgreiche Mord im Seminar.

Es kann also durchaus passieren, dass es im Seminar „zur Sache“ geht und Teamprozesse schnell sehr deutlich zu Tage treten. Dies kann bei völlig neuen Teams wie auch bei scheinbar eingespielten Kollegenkreisen passieren.

Oder man lernt sich selbst besser kennen, indem man bei scheinbar „unlösbaren“ Aufgaben durch Kreativität und Zusammenarbeit neue Lösungsstrategien entwickelt, die auch für den Arbeitsalltag tauglich sind.

Da ich von seinen Büchern völlig begeistert bin, habe ich Gerhard Etzel zu einem Interview gebeten.

Herr Etzel, bitte stellen Sie sich kurz vor

Mein Name ist Gerhard Etzel. Nach dem Diplom in Psychologie war ich zunächst Projektleiter im Sonderforschungsbereich Sozial- und Wirtschaftspsychologische Entscheidungsforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Mannheim. Danach wechselte ich in die Industrie. Dort arbeitete ich als Mitarbeiter und Führungskraft in verschiedenen Funktionen und Bereichen, mit den Schwerpunkten Personalentwicklung, Training, Coaching, Aus und Weiterbildung

Welche Seminare und Trainings bieten Sie an? Haben Sie bestimmte Zielgruppen?

Meine Trainings bewegen sich alle im Bereich Kommunikation, Führung und Zusammenarbeit, wenn möglich in Kombination mit zielgerichtetem, methodischem Arbeiten.

Zu den Zielgruppen der Trainings gehören alle, die sich bei diesen Themen verändern bzw. verbessern wollen. Ich biete zu diesen Themen auch Coaching für Einzelpersonen und Gruppen/Teams an, z.b. Coaching für ganze Projektteams.

Wie kamen Sie zu der Idee mit dem Buch „Mord im Seminar“?

Ich habe schon immer nach Übungen und Spielen gesucht, die die Trainingsteilnehmer dazu „verführen, aus ihrer „emotionalen Komfortzone“ herauszukommen. Als ich dann selbst einmal an einem (privaten) Krimispiel teilgenommen hatte, wusste ich: diese Spielart kann das leisten. Der Schritt zum „Train-The-Trainer-Buch“ zu diesem Thema war dann eine logische Folge.

 

Zum Buch bieten Sie auch Seminare an. Wie sind so die Rückmeldungen von Trainern, die Ihre Mitspielkrimis im Seminar einsetzen?

Ich habe schon einige telefonische Rückmeldungen erhalten. Die meisten schildern, dass sie zunächst etwas Mut brauchten, um diese ungewöhnliche Methode einzusetzen. Aber wer es dann getan hat, der berichtet vom Erfolg und den positiven Reaktionen der Teilnehmer.

Sie haben auch ein interessantes Buch für Teamtrainings und Verhaltensplanspiele geschrieben. Wie oft setzen Sie solche Spiele in Ihren Seminaren ein?

Spaß, positive Emotionen sind eine optimale Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Dies wird ja inzwischen auch von der Gehirnforschung bestätigt. Deswegen gibt es bei mir so gut wie nie Veranstaltungen ohne Spiele. Für die meisten Trainingsthemen kann man Spiele auf dem Markt finden oder selbst entwerfen.

Wie gelingt Ihnen ein guter Transfer der Erlebnisse während dieser „Spieleinheiten“ z.B. ins Berufsleben der Teilnehmer?

Meine Trainings enthalten keine Elemente, in denen ich doziere. Auch Wissensvermittlung erfolgt durch einen an Coachingmethoden orientierten Ansatz. Dazu kommt das spielerische Element. Dies schafft günstige Voraussetzungen für den Transfer. Der wird von mir dann durch Telefon-, E-Mail- oder Face-To-Face-Coaching unterstützt.

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Etzel.

Auf seiner Website finden Sie ein interessantes Video zum Planspiel „Dynamic Fly“.

Sein Buch über Teamtrainings und Verhaltensplanspiele finden Sie hier.

 

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